Donnerstagabend berichtet Krisenreporter Wolfgang Bauer über seine Erlebnisse in Syrien.
Christina Schulte - Westdeutsche Zeitung - 03.12.2014

Krefeld. Das ist mutig: Der Journalist und Krisenreporter Wolfgang Bauer hat sich mit flüchtenden Syrern auf ein Boot gewagt. Vom afrikanischen Ägypten zum europäischen Kontinent, in Lebensangst und in Furcht vor den Schleusern.

Moltke-Forum will künftig häufiger aktuelle Fragen behandeln

Über seine Erlebnisse hat er im Zeit-Magazin berichtet und nun ein Buch veröffentlicht. „Mit Syrern auf der Flucht nach Europa“ im Suhrkamp Verlag ist ein Augenzeugenbericht über persönliche Schicksale. Auf seiner Fahrt hat ihn ein Fotograf begleitet. Beide Männer haben sich zur Tarnung Bärte wachsen lassen und sich als Englisch-Lehrer aus dem Osten ausgegeben.

Aus diesem Bericht wird der Autor im Moltke-Forum lesen: Donnerstag um 19.30 Uhr beantwortet er auch Fragen.

„Das Buch ist beeindruckend, da es sehr persönlich ist“, sagt Direktor Udo Rademacher. Er hat Bauer eingeladen, nachdem er dessen Reportage im Zeit-Magazin gelesen hat. „Ich möchte das Moltke-Forum stärker auf aktuelle Fragen ausrichten“, sagt er.

Diese Veranstaltung mit durchschnittlich drei Abenden im Jahr wurde vom inzwischen pensionierten Wolfgang von Randenborgh ins Leben gerufen. In den 19 Jahren seines Bestehens hat das Forum ein Who-is-who der Denker zu Gast gehabt. „Das sind sehr große Fußstapfen“, sagt Rademacher, der der Veranstaltung deswegen ein anderes Gewicht geben möchte: „Mein Konzept ist vielleicht weniger wissenschaftlich, hat aber dafür einen stärkeren Bezug zur Gegenwart.“

Rademachers Zielgruppe sind wie bisher Schüler, Eltern und Lehrer. Und: „Ich möchte, dass die Zeitgeschichte greifbarer, konkreter, lebendiger wird und an konkrete Fragen der Menschen in der Schulgemeinschaft andocken.“

Er denkt weiterhin an drei Abende im Jahr und will noch nicht preisgeben, was er für 2015 plant. Nur soviel: „Wir wollen einen Bezug zum Jubiläum unseres Gebäudes herstellen.“

Moltke-Forum mit Wolfgang Bauer: „Mit Syrern auf der Flucht nach Europa. Augenzeugenbericht über persönliche Schicksale“. Donnerstag um 19.30 Uhr, Gymnasium am Moltkeplatz, Eintritt 5 Euro, Schüler 3 Euro. Karten über das Sekretariat, Telefon 937 110 oder an der Abendkasse.