Wolfgang Huber, seines Zeichens langjähriger Vorsitzender der EKD und Bischof a. D., stattete unserer Schule am Mittwoch, dem 20.11.2013, dem ursprünglichen Buß- und Bettag, im Rahmen des 73. Moltke-Forums seinen Besuch ab. Thema seines Vortrags war die „Ethik des Zusammenlebens“, und wie von einem Kirchenmann nicht anders zu erwarten, schlug er hinsichtlich der Ausschmückung seines Themas versöhnliche, verbindende und Brücken bauende Worte an. Als erste Grundlage des Angewiesenseins auf die Gemeinschaft (= Ethik im engeren Sinne Hubers) nannte er, dass Gewalt gegen andere weder zulässig noch legitim sei. Man dürfe niemand verloren geben. Eine zweite Grundlage sei die, dass man zu den Dingen stehen müsse, die einem wichtig seien und von denen man überzeugt sei, dass sie stattfinden sollten. Ein dritter Eckpfeiler sei die „ethische Vernetzung“, den er auch „weltbürgerliches Ethos“ nannte; hier gehe es um das Einüben von Verantwortung, welches er am besten in den klassischen Bildungseinrichtungen verankert sieht. Seine übergreifende These lautete zum Schluss, dass der Mensch als unhintergehbares Beziehungswesen „Freiheit (zu) verantworten“ habe. Einem allseitigen Toleranzbegriff erteilte er allerdings eine so kaum erwartete Absage – Motto : „Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht dicht sein.“ Lang anhaltender Beifall für einen sprachlich geschliffenen Vortrag, dem zur Freude des Organisators 146 Zuhörer/-innen beiwohnten.
Wolfgang van Randenborgh
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