„Neue Bahnen" lautete die Überschrift, die Robert Schumann, der in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag gefeiert hätte, seinerzeit einem Aufsatz über Johannes Brahms gegeben hatte – und „neue Bahnen" beschritten in mehrfacher Hinsicht auch die MoltkeSinfoniker in der vergangenen Woche in ihrem Orchesterprojekt, welches dem rheinischen Komponisten Robert Schumann gewidmet war. Zum ersten Mal kooperierten die Orchestermusiker unserer Schule mit dem Schulorchester des Suitbertus-Gymnasiums in Düsseldorf-Kaiserswerth und erarbeiteten gemeinsam in intensiven Probenphasen im Mai, Oktober und November ein äußerst anspruchsvolles sinfonisches Programm, welches in zwei Konzerten am 16.11. in Krefeld und am 17.11. in Düsseldorf präsentiert wurde. „Neue Bahnen" eröffneten sich darin auch in der Sicht auf Robert Schumann: Der lebendig und präzise musizierte Kopfsatz der „Rheinischen Sinfonie" sowie die differenziert und sensibel vorgetragene Interpretation der „Kinderszenen" (arr. für Bläserensemble und Klaviersolo) wurden in Beziehung gesetzt zu Musik von Louis Armstrong, Freddy Mercury, John Lennon und Michael Jackson. Auf diese Weise wurden plötzlich neue Sichtweisen deutlich, die mal nachdenklich, mal eher erheiternd, immer aber bereichernd waren.
Besonders hervorzuheben war das musikalische Niveau, auf dem an beiden Abenden musiziert wurde. Die beiden Orchester präsentierten sich als homogene musikalische Einheit, die – ebenso wie der Solist Benedikt Sondermann – einerseits die hohen technischen Anforderungen des Programms souverän zu bewältigten imstande war, andererseits eine bemerkenswerte Spielfreude und Begeisterung demonstrierte, die sich schnell auf das Publikum übertrug. So war schon am Ende des ersten erlebnisreichen Abends allen Beteiligten beim gemeinsamen Pizza-Essen in Krefeld klar: Dies könnte der „Beginn einer wundervollen Freundschaft" sein ....
Dr. Udo Rademacher
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