MOJO MENDIOLA - Rheinische Post - 21.10.2011
Krefeld (RP). Am Sonntag wird Hannes Joachimi 14 – an dem Tag, an dem Franz Liszts 200. Geburtstag gefeiert wird. Der Musikschüler, der bereits bei etlichen Wettbewerben Preise geholt hat, konzertiert an dem Tag in der Alten Kirche. Er spielt Musik von Liszt und eigene Kompositionen.
 
Komplett umbaut von Musikinstrumenten fühlt sich Hannes Joachimi am wohlsten. Ein Cello und eine Konzertgitarre hängen in ihren Ständern, ein Schlagzeug-Set füllt einen Gutteil des Zimmers und an der Wand steht natürlich ein Klavier. Hannes spielt sie alle, obwohl das Schlagzeug eigentlich seinem Bruder gehört. "Ich wollte aus jeder Instrumentenfamilie eins spielen können", verrät er, "nur die Bläser mag ich nicht so gern." Die Blockflöte im Vorschulalter war ein Graus, und die Klarinette blieb ein Versuch.

Am 22. Oktober wird der junge Mann 14 Jahre alt, genau an dem Tag, an dem die Musikwelt den 200. Geburtstag von Franz Liszt begeht. Und der gehört zu Joachimis Vorbildern. "Er hat einen ganz eigenen Klang", findet der Neuntklässler des Moltkegymnasiums, der auch die Fächer Kunst und Mathematik mag, aber Sport eher lästig findet. Besonders begeistert ihn, dass Liszt über Worte und Begriffe, die man ihm zuwarf, spontan kleine Musikstücke improvisieren konnte. "Das kann ich auch, und es macht Riesenspaß."

Seine Liebe gehört der Klassik

Ob er denn auch Jazz mag? Eher weniger, seine Liebe gehört der Klassik. Mit sechs begann er am Klavier und besuchte die Musikschule, nahm zweimal an den Kinderkursen der Kawai-Meisterklassen teil, erhielt Unterricht bei David Cavelius, heimste etliche Preise bei "Jugend musiziert" ein und lässt gegenwärtig seine Handhaltung und Fingertechnik von Professor Thomas Günther von der Folkwang Hochschule Essen nachschleifen. In heftiger Konkurrenz zum Klavier aber steht bei ihm die große Pfeiffenorgel, und im Sommersemester 2012 beginnt er offiziell als Jungstudent für Orgel bei Professor Johannes Geffert an der Musikhochschule Köln.

Und wie fühlt man sich so als Hochbegabter? "Man muss sich erst daran gewöhnen, aber es macht auch Freude, bewundert zu werden", gibt er zu. Eifersüchteleien von Geschwistern und Schulkameraden sind ihm bislang zum Glück erspart geblieben. Seine Eltern machen auch kein "Zirkusäffchen" nach Art des kleinen Mozarts oder des "petit Liszt" aus ihm. Weniger als zehn öffentliche Konzerte gab er bislang. An seinem und Liszts gemeinsamen Geburtstag kommt allerdings eins dazu. Dann spielt er in der Alten Kirche Liszt und Beethoven am Klavier sowie an der Orgel Mendelssohn Bartholdy, Bach und die Eigenkomposition "Licht am Ende des Tunnels" über drei Themen von Liszt. Die hat er ursprünglich für acht Instrumente geschrieben und damit bei der Kammermusik-Werkstatt in Dessau mitgemacht.

Wettbewerbe als Tonsetzer hat Hannes Joachimi übrigens auch schon gewonnen.

Info

Das Konzert

Termin Samstag, 22. Oktober, 19 Uhr, Alte Kirche.

Programm Hannes Joachimi spielt Werke von Liszt, Beethoven, Bach, Mendelssohn und eigene Werke auf Klavier und Orgel

Eintritt 10 Euro, für Kinder und Jugendliche frei.