"Sind wir uns einig, dass es für uns kein Opfer ist, einen Euro pro Monat für hilfsbedürftige Äthiopier zu spenden?" "Genau!", rufen die Sechs- bis Neuntklässler des Gymnasiums am Moltkeplatz, die Karlheinz Böhm hei seinen Erzählungen von Äthiopien bis vor ein paar Minuten noch andächtig gelauscht haben. Vor zwölf Jahren war Karlheinz Böhm, Gründer der Hilfsorganisation "Menschen für Menschen" (MFM), mit seiner Frau Almaz zum ersten Mal im Gymnasium am Moltkeplatz zu Besuch. Seinerzeit konnte er junge Leute für seine Arbeit in Äthiopien begeistern. Aus dieser Begeisterung ist die Hilfsgruppe "Moltke für Afrika" entstanden, von deren Engagement sich Karlheinz Böhm gestern persönlich überzeugte.
"Moltke für Afrika"
Im Foyer des Gymnasiums informieren Stellwände über die verschiedenen Aktionen von MFM. Thema sind alltägliche Sorgen der Äthiopier bis hin zum Problemfaktor Nummer eins: Wasser. Ein großer, selbst gebastelter Brunnen aus Styropor steht symbolisch für das dringend benötigte Geld für den Bau weiterer Brunnen. "Moltke für Afrika" sammelt mit Waffel- oder Würstchenverkäufen nicht nur Geld für die Mutterorganisation MFM, sondern hat auch vor zwei Jahren ein eigenes Brettspiel zum Thema Entwicklungshilfe in Äthiopien entworfen.
Unterstützt werden die Schüler von Anna Christina Skopalik, der Vertretung von MFM in Krefeld, und dem Sozialwissenschaftslehrer Erich Potrykus. Karlheinz Böhm ist sichtlich angetan, als er im Vorfeld der offiziellen Veranstaltung Gelegenheit hat, mit den derzeitigen Vertretern von "Moltke für Afrika" aus den Stufen 11 und 12 zu reden. "Bei einer Analphabetenquote von 60 Prozent liegt die Rettung Äthiopiens einzig in der Bildungsentwicklung. Wenn wir die Probleme jetzt bekämpfen, hat Äthiopien in eurer Generation eine Chance", lautet sein Appell an die 17- bis 18-Jährigen.
Im Februar kommenden Jahres wollen Nils Mokwa und Jan Weyl, Mitglieder von "Moltke für Afrika", auf Böhms Einladung für eine Woche nach Äthiopien ins Era Tal fliegen, um sich selber ein Bild von der Situation zu machen. "Ich habe viel über Äthiopien gehört, und doch werde ich es wahrscheinlich erst begreifen, wenn ich das Elend und die Armut mit eigenen Augen sehe", sagt Nils.
Hauptgrund des Besuchs des Schauspielers ist jedoch, dass die Schüler sich für seine Organisation engagiert haben: Einen Scheck in Höhe von 6835,50 Euro überreichen sie an Karlheinz Böhm. Das Geld wurde in den von Schülern und Lehrern organisierten Sponsorenläufen gesammelt.
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