Seit etwa zehn Jahren engagieren sich Schüler des Gymnasiums am Moltkeplatz für Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe Menschen für Menschen, um einen Beitrag zur Bewältigung der Probleme des afrikanischen Kontinents zu leisten. Aus der Betroffenheit und Wut über die ungerechte und menschenverachtende Diskrepanz zwischen Arm und Reich sowie dem Mitgefühl mit den Ärmsten der Armen entstand im Jahre 1998 die Idee zur Gründung einer Entwicklungshilfe – die Arbeitsgemeinschaft „Moltke für Afrika“. Um die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren zu sichern, gründete sich im Dezember 2005 der Verein „Moltke-Schüler für Afrika“ (MfA). Zone KR sprach mit dem Vorsitzenden Julian Heisig über Ziele und Aktivitäten des Vereins.
Frage: Julian, was ist MfA?
Julian: Wir, das heißt insgesamt 80 Mitglieder zusammengesetzt aus Schülern, Lehrern sowie Eltern, unterstützen mit Spendensammlungen die Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen“.
Frage: Wie sieht das genau aus – was macht ihr?
Julian: Wir gehen speziell auf das Thema Bildung ein. Im Osten Äthiopiens entsteht die so genannte „Moltke School for Africa“. Dafür sammeln wir in erster Linie Geld.
Frage: Was bedeutet für euch die Zusammenarbeit mit „Menschen für Menschen“?
Julian: Es erleichtert uns vor allem die Arbeit. Durch die Unterstützung können wir sicher sein, dass die Spenden auch da ankommen, wo man sie dringend benötigt.
Frage: Wie sammelt ihr Geld?
Julian: Durch regelmäßigen Waffelverkauf und Gewinnspiele in der Schule sowie zum Beispiel durch die Charity-Reihe „Beats for Africa“. Des Weiteren veranstalten wir alle zwei Jahre, zusammen mit der Fachschaft Religion, einen Sponsorenlauf zum Hülser Berg.
Frage: Was war bisher sozusagen euer Aktions-Höhepunkt?
Julian: Der Höhepunkt war sicherlich ein im letzten Jahr stattgefundenes Benefiz-Konzert sowie eine Aktion unter dem Motto „Deine Hand für Afrika“ auf dem Neumarkt. Dort konnte jeder, der einen Euro spendete, seinen Handabdruck auf einer großen Leinwand verewigen.
Frage: Wie sieht denn der momentane Spendenstand aus?
Julian: Zurzeit liegt der Spendenstand bei 40 000 Euro. Die Schule selbst kostet allerdings 50 000 Euro. Wir versuchen diesen Betrag noch in diesem Jahr zu erreichen. Das muss erst einmal unser primäres Ziel sein.
Frage: Wie kann man sich denn die Situation in Äthiopien vorstellen?
Julian: Äthiopien zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Es gibt keine Infrastruktur, kein fließendes Wasser, und nicht jeder hat die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, da diese zum Teil nicht vorhanden oder mangelhaft ausgestattet sind. Dort liegt der Punkt, wo wir ansetzen wollen.
Frage: Konnten sich denn schon Mitglieder von MfA selbst ein Bild vor Ort machen?
Julian: Ja, auf Einladung von Karlheinz Böhm durfte im Frühjahr 2005 der damalige Vorstand in die Projektregion reisen. Die Eindrücke, die sie mitbrachten, bestärkten uns noch mehr darin, etwas für die Menschen in Äthiopien zu tun.
Frage: Im Januar seid ihr mit dem „Preis für Civilcourage“ ausgezeichnet worden. Was bedeutet euch das?
Julian: Natürlich ist dies eine Ehre, und über die daraus resultierende Resonanz – vor allem auf unserer Homepage – haben wir uns gefreut. Allerdings kann nicht im Vordergrund eines Vereines stehen, Preise abzuräumen. Unsere Aufgabe ist es vielmehr, den Menschen zu helfen, denen es bei Weitem nicht so gut geht wie uns.
Frage: Wo kann man euch denn demnächst antreffen und euch bei eurer Arbeit unterstützen?
Julian: Die nächste große Aktion außerhalb der Schule wird die „Kinder Expo“ im Freizeitzentrum Süd sein. Dort betreiben wir unter dem Motto „Schule in Äthiopien“ einen Stand, wo Kinder den afrikanischen Schultag nachspielen können.
Der Verein Moltke für Afrika
Der Verein setzt sich aus Schülern verschiedener Jahrgangsstufen zusammen, die sich in Pausen oder in der Freizeit treffen, um gemeinsam Aktionen zu planen und Veranstaltungen zu organisieren. Hauptanliegen ist die Aufklärung über die Situation der Menschen in Äthiopien und anderen afrikanischen Ländern. Vorsitzender ist derzeit Julian Heisig.
Die Verbindung zwischen dem Gymnasium und der Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“ besteht nun schon fast 15 Jahre. Im Jahr 1992 besuchte der Gründer der Hilfsorganisation, der Schauspieler Karlheinz Böhm, zum ersten Mal die Krefelder Schule und sprach über die ungerechte und menschenverachtende Diskrepanz zwischen Arm und Reich.
Nach einem Dia-Vortrag der Leiterin des Arbeitskreises „Menschen für Menschen“ Krefeld, Anna Christina Skopalik, gründete sich 1998 die Arbeitsgemeinschaft „Moltke für Afrika“. Seither arbeitet die Schüler-Gruppe eng mit dem regionalen Arbeitskreis und dem Münchner Büro der Stiftung zusammen.
Im Jahr 2000 besuchte Almaz Böhm erstmals die Arbeitsgemeinschaft und lud zu einer Diskussionsrunde ein. Im Dezember 2004 schaute dann Karlheinz Böhm gemeinsam mit seiner Frau an der Krefelder Schule vorbei.
Links
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Moltke für Afrika im Internet
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