Krefeld. Mit einer Feier hat das Gymnasium am Moltke-Platz am Dienstag Direktor Rolf Neumann verabschiedet. Nach fast vier Jahrzehnten am Moltke geht er am 4. Juli in den Ruhestand. Lehrer, Schüler, Eltern und Vertreter der Stadt haben ihm Tribut gezollt und gemeinsam auf seine lange Zeit am Moltke zurückgeblickt.
„Sie waren ein toller Schulleiter“, sagen die Schülervertreter Johanna Koth und Maximilian Cirener in ihrer Dankesrede. Der gebürtige Weimarer war bei Schülern und Kollegen gleichermaßen beliebt.
Eine Beziehung, so lang wie ein ganzes Berufsleben
Oberstudienrätin Barbara Verwiebe würdigt die lange Zeit, die Neumann am Moltke tätig war: „37 Jahre lang die Treue zu halten, geht nur in einer glücklichen Beziehung.“ Neumann gibt das Lob in seiner Rede zurück: „Ich bin froh, in Ihrer Runde gewesen zu sein.“
Er schaut zurück auf 40 Jahre als Lehrer und stellt fest: „Alles ist schneller geworden an den Schulen. Die Belastungen und der Druck für Lehrer haben enorm zugenommen.“ Aber die Lehrkräfte des Moltke stünden nicht alleine vor diesen Herausforderungen: „Ihr habt immer zusammengestanden und euch gegenseitig geholfen, auch wenn man heute glaubt, dass man in Konkurrenz zueinander steht“, sagt Neumann.
Mit ihm verlassen zum Schuljahresende die stellvertretende Schulleiterin Anneliese Aalam-Behr, Oberstufenkoordinatorin Christiane Froesa und Erprobungsstufen-Koordinator Wolfgang van Randenborgh das Gymnasium am Moltke-Platz in Richtung Ruhestand.
Malen und Fotografieren statt Chemie und Biologie
Angesichts dieses Umbruchs ist die Stimmung auf der Abschiedsfeier ergriffen. Einige Redner haben deutlich hörbar einen Kloß im Hals, hier und da schimmern Augen feucht. „Neumanns menschliche und fachliche Qualitäten werden nicht leicht zu ersetzen sein“, sagt Oberbürgermeister Gregor Kathstede. Balance, Frieden und Ausgleich – mit diesen Leitlinien seiner Arbeit habe Neumann dem Moltke zu seinem guten Ruf verholfen. Der Nachfolger des scheidenden Direktors wird Udo Rademacher, derzeit stellvertretender Schulleiter am Ricarda-Huch-Gymnasium.
Neumann wohnt zwar in Mönchengladbach, aber er bleibt Krefeld auch nach seiner Pensionierung erhalten. „Ich werde der Stadt treu bleiben, als Mitglied vieler Organisationen und als Freund vieler Menschen dieser schönen Stadt.“ Für seine Freunde, aber vor allem für seine Familie und seine Hobbys hat Rolf Neumann nun wieder mehr Zeit. Statt Chemie und Biologie stehen ab dem 4. Juli Malen, Fotografieren und Gartenarbeit auf seinem Stundenplan.