An 100 Affen werden mehr als 1600 Kokosnüsse verteilt, wobei auch einige Affen leer ausgehen können. Man beweise, dass es - ganz gleich wie die Verteilung erfolgt - stets mindestens vier Affen mit derselben Anzahl von Kokosnüssen gibt.
"Ist doch gar nicht so schwer"
"Das ist doch gar nicht so schwer, lesen Sie sich mal die Losung durch", sagt Jan Olligs und lacht. Der 18-Jährige hat gemeinsam mit 66 Schülern aus ganz Deutschland beim "Bundeswettbewerb Mathematik" den ersten Platz belegt. Im Februar nimmt der Gymnasiast an der dritten Runde teil. Die Beispielaufgabe mit den Affen stammt zwar aus dem Wettbewerb 1999, doch sie zeigt, dass man mit reinem Schulwissen beim Bundeswettbewerb nicht weiterkommt. "Da kann einem auch kein Mathelehrer bei helfen", sagt Olligs, der am Gymnasium am Moltkeplatz die 13. Klasse besucht. Im Prinzip geht es nur um Grundkenntnisse, die man anwenden muss. Die Aufgaben des Wettbewerbs verfolgt Olligs schon seit Jahren, doch 2003 hat er erstmals die Lösungen auch abgeschickt. "Das liegt nicht zuletzt an Computerprogrammen, mit denen man den Lösungsweg auch graphisch einwandfrei darstellen kann. "Für den ersten Preis muss die
Beweisführung schon wasserdicht und nachverfolgbar sein, sonst zücken die Korrektoren den Rotstift. Intensiv mit Mathe beschäftigt sich Olligs schon seit der fünften Klasse.
Durch die Teilnahme an den Mathe-Olympiaden hat er auch erste Wettkampferfahrung gewonnen. Der Bundeswettbewerb ist etwas ganz Besonderes, weil die Aufgabenstellungen für alle Schüler gleich sind. Es gab Siebtklässler, die die Aufgaben lösten. Sobald Olligs die Aufgaben erhalten hatte, beschäftigte er sich mit der Materie. "Da denkt man oft dran, mehr oder weniger unbewusst". Manchmal sehe man einen
Lösungsansatz sofort, es komme aber auch vor, dass es länger dauere, bis man auf den richtigen Trichter gekommen sei. Hilfreich ist ein Stück Papier, auf dem man zu ieder Tages- und Nachtzeit Gedankenblitze notieren kann. "Egal, ob vor dem Einschlafen oder direkt nach dem Aufstehen, es fällt einem immer irgendwas ein". Sein Lieblingsgebiet ist die Zahlentheorie, ein Teilgebiet der Mathematik, das sich mit den Eigenschaften von Zahlen beschäftigt. "Unter anderem geht es dabei um den praktischen Nutzen von Primzahlen", sagt Olligs. Primzahlen seien für die sichere Verschlüsselung von E-Mails oder Bank- und Kreditkartennummern notwendig. Zahlentheorie wird auch sein Thema in der dritten Runde des Wettbewerbs sein, bei der er eine Stunde lang von einem Mathematik-Professor geprüft wird. Ob er nun eine Runde weiter kommt, oder nicht Jan Olligs nimmt es locker. Schließlich hat er auch noch andere Hobbys wie Karate und Tennis.
Jan Olligs ist einer von 66 Schülern, die bundesweit den ersten Preis beim Bundeswettbewerb Mathematik erhielten. Über das Preisgeld von 160 Euro freut sich der Schüler des Gymanasiums am Moltkeplatz, der längst nicht nur Mathe im Kopf hat.