Mit dem Schuljahresende verlassen die stellvertretende Schulleiterin, Frau StD‘ Aalam-Behr, die Koordinatorin der Sekundarstufe II, Frau Froesa, und der Koordinator der Erprobungsstufe, Herr van Randenborgh, das Gymnasium am Moltkeplatz. In einer Feierstunde am Mittwoch, 2. Juli 2014, würdigten Schulleiter und das Kollegium die Leistungen dieser drei tragenden Säulen der Schule.
StD‘ Anneliese Aalam-Behr
Frau Aalam-Behr studierte nach dem Abitur in Bonn, dann in Aachen. Es folgte 1978 – 1980 die Referendarzeit am Gymnasium am Wirteltor in Düren, dort setzte sie ihre Laufbahn als Studienrätin fort. 1987 wechselte sie zum Gymnasium Büttgen, das heute Georg-Büchner-Gymnasium genannt wird. Zwischenzeitlich war sie als Fachberaterin in der Anerkennungsstelle für ausländische Schulabschlüsse bei der Bezirksregierung in Düsseldorf tätig.
1995 wechselte Frau Aalam-Behr zum Fichte-Gymnasium unter dem Schulleiter Herrn Schubert, 2000 bis Januar 2006 arbeitete sie am Mataré-Gymnasium in Meerbusch bei Herrn Schulleiter Winterwerb.
Im Februar 2006 übernahm sie die Funktion der stellvertretenden Schulleiterin am ‚Moltke‘. Sie begann, so hoben es die Kolleginnen der Fachschaft Kunst in der Verabschiedung hervor, ‚Farbe‘ in die Schule zu bringen: nicht nur im persönlichen Outfit, sondern durch die Gestaltung der Flure im Neubau, durch Aushänge auf farbigem Papier und lebendiger Ansprache an die Kolleginnen und Kollegen. Zusammen mit Christian Wirichs von den Alumni sorgte sie für die Neugestaltung der Homepage und eine einheitliche Darstellung der Schule in Farbe und Formaten.
Damit stellte Frau Aalam-Behr die Schule der Öffentlichkeit als unverwechselbares Markenzeichen vor, das sowohl im WDR-Fernsehen als auch in der Presse große Beachtung fand. Dafür gilt ihr die sehr hohe Anerkennung und der große Dank der Schulgemeinschaft.
StD‘ Christiane Froesa und StD Wolfgang van Randenborgh
Frau Froesa begann ihre Moltke-Laufbahn gleich nach der Referendarzeit am 02.02.1976. Der damalige Schulleiter, Dr. Günther Hartmann, erkannte die herausragende Qualifikation und den hohen Einsatz der jungen Lehrerin und schon 1980 wurde Frau Froesa zur Oberstudienrätin ernannt. Sie übernahm Klassenleitungen und dann auch die Funktion einer Stufenleiterin. Mit liebenswürdiger Akribie organisierte Frau Froesa ab 1993 die so genannte „Verwaltung“ als Koordinatorin der Sekundarstufe II. Gern erinnerten die Kolleginnen und Kollegen an ihren legendären Ausspruch „das geht gar nicht“, wenn Schüler oder Lehrer durch Unordnung oder Vergesslichkeit auffielen.
Frau Froesa organisierte zahlreiche Klassen- und Studienfahrten. Einige Male ging es nach Rom, aber auch nach London und mit Herrn van Randenborgh, mit dem sie ein von Eltern und Schülern hochgeschätztes Klassenleiterteam bildete, zur Burg Bischhofstein. Immer aber füllten Korrekturen, Korrekturen, Korrekturen ihre Freizeit aus.
Kennzeichnend für Christiane Froesa wie auch für Wolfgang van Randenborgh war der unbedingte Einsatz für die Schule. Kennzeichnend für beide ist auch, dass sie den Moltke-Stil, den Umgang mit Schülern und Eltern, den höflichen Umgang mit Kollegen in besonderer Weise geprägt haben. Beide haben durch ihr persönliches Auftreten zum Ausdruck gebracht, dass sie ‚ihr‘ Moltke sehr schätzen und die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern in hohem Maße würdigen.
Wolfgang van Randenborghs erster Tag am Moltke begann als Schüler am 01.06.1965. Er wechselte wegen eines Umzugs vom Rethel Gymnasium in Düsseldorf. Gleich nach dem Studium in ‚der schönsten Stadt am Rhein‘ (so Herr van Randenborgh über Düsseldorf) begann er die Ausbildung - wieder am Moltke - als Referendar im Jahr 1978, bis er am 01.08.1980 den Dienst als Studienrat fortsetzte. Bereits damals erkannte der Schulleiter Dr. Hartmann, dass „sein dienstliches Verhalten … durch ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft, das ihn mehr tun lässt, als die Pflicht von ihm fordert, gekennzeichnet“ ist.
Einige Daten lassen die jüngeren Kollegen staunen: 32 Jahre Klassenleitung mit 10 Klassen, 60 Klassen- und Kursfahrten, 19 Jahre Koordination der Erprobungsstufe, 20 Jahre Fachleitung Deutsch, neun Theateraufführungen und seit Herbst 1995 Organisation des Moltke-Forums markieren van Randenborghs beruflichen Weg.
Das sind nur Daten, aber dahinter steht sein Wunsch, der nicht aus einem Pflichtgefühl herzuleiten ist, sondern aus der tiefen inneren Überzeugung, jeder Aktivität, jedem Menschen auch mit einem gebührenden Respekt zu begegnen. Und es war ihm völlig gleichgültig, ob dies dem emeritierten Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker galt oder den jungen Schülerinnen und Schülern beim Wandertrag.
Ich erlaube mir aus einer sehr persönlichen Mail von Professor Gumbrecht zu zitieren, die er am Abend nach dem letzten Moltke-Forum an Herrn van Randenborgh sendete:
„Aber es war auch ein melancholischer Tag, nicht so sehr wegen Deiner (Eurer?) Pensionierung - - sondern weil ja klar wurde, dass dies ein Ende in der Geschichte des Moltke war.“
Die Reaktionen in der Öffentlichkeit, bei Eltern, Schülern und Ehemaligen macht eines offensichtlich: mit dem Ausscheiden des großen Teils der erweiterten Schulleitung endet ein bedeutsamer Teil der Geschichte dieser Schule. Ihr Wirken trug dazu bei, dass Herr Oberbürgermeister Kathstede bei der Verabschiedung des Schulleiters das ‚Moltke‘ als Flaggschiff unter den Krefelder Gymnasien hervorhob.
Als Schulleiter spreche ich meine allerhöchste Hochachtung vor ihrer Leistung aus. Was mich beruhigt ist, dass die Zukunft nicht offen ist, sondern dass alle an der Nachfolgeregelung großen Einfluss hatten, so dass die gute Tradition dieser Schule eine Fortsetzung finden wird.
Rolf Neumann