Tag 1, Montag: Außergewöhnlicherweise trifft unser Zug pünktlich um Viertel nach 8 in Krefeld ein, und obwohl in unserem reservierten Waggon 9 Plätze schlichtweg fehlen, ist man auf der Zugfahrt gut gelaunt und wir kommen am Mittag in der Hauptstadt an.

Nach einem leckeren Mittagsessen und kurzer Inspektion der Zimmer (Modell einfach, aber sauber) geht es direkt weiter mit einer Berliner Stadtführung. Diese führt uns zum Brandenburger Tor, dem Bundeskanzleramt und Reichstag, ehe wir uns in einem Café an der Spree stärken und abschließend den ersten Abend bei einer Runde Billard ausklingen lassen.

Tag 2, Dienstag: Heute besichtigen wir vormittags die ‚Topographie des Terrors’, eine Ausstellung über die NS-Zeit, die uns alle tief beeindruckt. Danach haben wir ein paar Stunden, um als willkommener Kontrast durch das hippe Kreuzberg zu ziehen. Nach dem Besuch angesagter Vintage-Läden geht es für uns historisch mit der Führung durch einen Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges weiter. Die Besichtigung gefällt uns wegen eines inkompetent wirkenden Führers und des Mangels an interessanten Ausstellungsstücken aber leider eher weniger.

Tag 3, Mittwoch: Nach einem entspannten Frühstück ist unser erster Programmpunkt heute das technische Museum, das die hohen Erwartungen nicht enttäuschte: Es gibt Fahrräder aus dem 19. Jahrhundert, alte Eisenbahnen, viele schöne Schiffe sowie Flugzeuge. Direkt neben dem Museum können wir sogar interaktiv allerlei Physikalisches ausprobieren.

Nach ein wenig Freizeit und einem Abstecher zum Fernsehturm machen wir uns zum Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen auf, das die eher niedrigen Erwartungen deutlich übertrifft.

Denn unserem Tourguide gelingt es, die Führung 1000 Mal interessanter zu machen, als jeder von uns gedacht hätte. Seine mitreißenden Erzählungen über die brutalen Haftbedingungen bleiben uns genauso im Gedächtnis wie sein schauspielerisches Talent, das trotz des ernsten Themas fast witzig erscheint.

Tag 4, Donnerstag: Donnerstagvormittag machen wir eine Radtour an der nicht mehr existenten Mauer entlang. Uns wird einiges über den Kalten Krieg und das geteilte Berlin erzählt, insbesondere die Fluchtversuche aus der DDR wecken unser Interesse. Wir halten an diversen Gedenkstätten sowie Fragmenten der Mauer, ehe wir abschließend noch einen Fotostopp auf der anderen Seite der Spree mit perfektem Blick auf den Reichstag einlegen. Das darauffolgende Essen und Shoppen haben wir uns definitiv verdient. Einige von uns spielen abends im Hotel noch Billard, und man lässt die Studienfahrt ruhig ausklingen.

Tag 5, Freitag: Nach der letztmaligen morgendlichen Routine - bestehend aus Aufstehen und Frühstücken - fahren einige am Morgen zum Kurfürstendamm, da noch einige Stunden bis zur Rückfahrt verbleiben. Nach kurzem Kaffeestopp und dem Besuch einiger Shopping-Läden geht es zurück zum Hotel und von dort aus zum Bahnhof.

Nach einer vierstündigen Zugfahrt, bei der dieses Mal sogar alle reservierten Sitzplätze auch wirklich vorhanden sind, kommen wir alle wieder gesund in der „Metropole Krefeld“ an. Hinter uns liegt eine ereignisreiche Woche, an die wir gerne zurückdenken.

Lola Heymann (Q2)

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