Im Rahmen eines Pädagogikprojekts der Q1 hatten wir SchülerInnen die einzigartige Gelegenheit, eigene Kinderspiele zu entwickeln, welche auf pädagogischen Konzepten basieren. Das Projekt wurde in vier Gruppen aufgeteilt, wobei jede Gruppe aus vier bis sechs Mitgliedern bestand. Unser Ziel war es, Spiele zu entwerfen, die nicht nur unterhaltsam sind, sondern auch pädagogische Ziele verfolgen und verschiedene pädagogische Theorien umsetzen.
Zu Beginn des Projekts führten wir innerhalb unserer Gruppen ein Brain-Storming durch, um Ideen für unsere Spiele zu sammeln. Jede Gruppe diskutierte verschiedene pädagogische Ansätze und überlegte, wie sie diese in ihrem Spiel umsetzen könnte. Anschließend verfassten wir Konzeptpapiere, in denen wir unsere Ideen ausführlicher beschrieben und die pädagogischen Ziele und Prinzipien erläuterten, die wir mit unserem Spiel verfolgen wollten. Dabei entschieden sich zwei Gruppen, ihr Spiel auf der Moralentwicklung nach Kohlberg zu basieren, eine weitere Gruppe entschied sich für ein Zusammenspiel dieser und der Theorie der kognitiven Entwicklung nach Piaget und die letzte Gruppe legte ihren Fokus auf die Identitäts- und Rollentheorie des sozialen Interaktionismus nach Mead. 
Nachdem wir unsere Konzeptpapiere fertiggestellt hatten, tauschten wir sie mit einer anderen Gruppe aus, um gegenseitiges Feedback zu erhalten. Dieser Schritt erwies sich als äußerst wertvoll, da wir durch die kritische Betrachtung unserer Ideen aus einer anderen Perspektive wichtige Verbesserungsvorschläge erhielten. Wir überarbeiteten unsere Konzepte entsprechend und bauten die Vorschläge unserer Mitschüler verbessernd in die Spiele ein. 
Mit den überarbeiteten Konzepten begannen wir anschließend mit der eigentlichen Gestaltung und Entwicklung unserer Spiele. Dies umfasste die Beschaffung und das Basteln von Spielmaterialien, die Festlegung von Spielregeln und die Ausarbeitung von Aktivitäten innerhalb der Spiele, die die pädagogischen Ziele unterstützen. Wir legten großen Wert darauf, dass unsere Spiele nicht nur lehrreich sind, sondern auch kreativ sind und Spaß machen und so zum einen die Motivation der Kinder zum Spielen, als auch deren zu erlernen gewünschte Fähigkeiten anregen.
Nachdem unsere Spiele fertiggestellt waren, präsentierten wir sie vor dem gesamten Kurs. Jede Gruppe erklärte ihre Ideen hinter dem jeweiligen Spiel, die pädagogischen Ziele und wie sie diese im Spiel umsetzen und zuletzt wie der Spielablauf funktioniert. Anschließend folgte der spaßigste Teil des ganzen Projektes: Hier konnten sich Freiwillige bereit erklären, das Spiel einmal beispielhaft vor dem Kurs zu spielen. Dies umfasste von Pantomime, über die Beantwortung von Quizfragen, bis hin zu hitzigen Debatten über Konfliktsituationen alles und sorgte für reichlich Unterhaltung. Nach den Präsentationen und Vorführungen folgte dann jeweils eine ausführliche Reflexionsrunde, in der wir sowohl positive Aspekte als auch Verbesserungspotenziale unseres eigenen Spiels, als auch dem der anderen Gruppen diskutierten. Dieser Austausch war äußerst hilfreich, um unser Verständnis für pädagogische Konzepte zu vertiefen und unsere Spiele in ihren Zielen und ihrem Spaß Faktor weiter zu optimieren.
Alles in allem war das Projekt eine sehr interessante Erfahrung, da wir nicht nur unsere kreativen und pädagogischen Fähigkeiten weiterentwickeln, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Anwendung von pädagogischen Theorien in der Praxis gewinnen konnten. Die Zusammenarbeit in den Gruppen und der Austausch mit anderen Teams haben dazu beigetragen, dass wir unsere Ziele erfolgreich erreichen konnten und so haben wir letztendlich vier tolle Kinderspiele für Altersgruppen von 5-10 Jahren bis hin zum Jugendalter entwickelt, welche meiner Meinung nach bereit für die Veröffentlichung sind. 

Carolin von Hagen