90 Schüler und Schülerinnen des Moltke-Gymnasiums nehmen in diesem
Schuljahr an einem sozialen Projekt teil. Sie besuchen alte Menschen im
Pflegeheim und Krankenhaus und betreuen Kinder in der Kita.
Moritz Kahler erzählt gern von seinen Besuchen bei älteren Menschen. Das ist für den 13-Jährigen etwas Besonderes. Aus Bekanntschaft ist Freundschaft entstanden. "Man muss sich vorstellen, dass diese Menschen oft wochenlang alleine zu Hause sind. Sie haben nur ihren Fernseher", sagt Moritz. Dass es vielen älteren Menschen so geht, dass sie einsam sind und niemanden zum Reden haben, wusste er auch nicht - bis er an an dem sozialen Projekt seiner Schule teilnahm. Er ist einer von 90 Schülern des Gymnasiums am Moltkeplatz.
Es ist ein Pilotprojekt vom Deutschen Roten Kreuz, an dem verschiedene Schulen in NRW teilnehmen konnten. Das ursprüngliche Konzept sah vor, dass ältere Menschen in die Schulen kommen, um sich um junge Menschen zu kümmern. Daraus entwickelte sich eine umfangreiche Zusammenarbeit zwischen Schülern und anderen Menschen.
Das Moltke-Gymnasium hatte sich angemeldet, immer mehr Schüler waren interessiert, sich in ihrer Freizeit sozial zu engagieren, zur Freude der Koordinatorin Dagmar Kalff: "Mit so einer großen Resonanz hätte ich nicht gerechnet. In diesem Schuljahr nehmen erstmals alle Schüler der Klasse 8 verbindlich teil", sagt sie. Das bedeutet für die Jugendlichen zwischen 12 und 14 Jahren, dass sie 60 Stunden Freizeit im Jahr opfern.
Das machen die Jungen und Mädchen gerne, denn es kommt viel zurück, erzählt Felix Gößling (14), der im Altenheim Wilhelmshof arbeitet: "Ich gehe gern dorthin, weil sich die Leute freuen, wenn ich komme. Ich gehe mit ihnen spazieren oder auch mal zur Bowling-Bahn. Das macht Spaß." Für Sarah Berberich war es eine gute Erfahrung, im Krankenhaus zu arbeiten. Sie habe dort viel gelernt. Einmal im Monat besucht Marie Gdaniec nach der Schule die Kita an der Ho-henzollernstraße. Sie spielt mit den Kindern und trägt Verantwortung: "Ich passe auf die Kleinen auf oder teile sie in Gruppen ein", sagt sie. Koordinatorin Kalff sieht darin die positive Wirkung des Projekts: In der Schule sollen die Jugendlichen nicht nur theortisch etwas lernen, sondern am praktischen Beispiel soziale Kompetenz und Verantwortung für ander erwerben. Und das klappt am Moltke-Gymnasium seit fast drei Jahren.
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