Dass Lernen und Lachen einander nicht ausschließen, erfuhren die etwa 100 begeisterten Besucher des Vortrags zum Thema "Lernen lernen" am 3.5.2018, zu dem unsere Schule in Kooperation mit der VHS Krefeld eingeladen hatte. Unterhaltsam, anschaulich und lehrreich vermittelte Lerncoach Sebastian Durst vom Lernverein Berlin aufschlussreiches Basiswissen der Lerntheorie, um es mit vielen hilfreichen Tipps für das Lernen zu Hause zu verknüpfen. Die Eltern konnten beispielsweise im Selbstversuch ausprobieren, wie wesentlich es ist, Lernstoff für sich selbst zu strukturieren, um ihn sich leichter merken zu können. Verblüffend einfach wirkende Erklärungen lernpsychologischer Mechanismen öffneten so manchem die Augen dafür, wie wiederkehrende Konflikte beim häuslichen Lernen vermieden werden können.

Wichtig: Nachdem das Kind etwas gelernt hat, sollte es sich danach bewegen oder ausruhen, auf keinen Fall aber fernsehen, das Handy benutzen oder am Computer spielen. Diese Tätigkeiten verhindern, dass das soeben Gelernte vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis gelangt.

Eine Mischung aus Faszination und Ernüchterung löste die so genannte Vergessenskurve aus. Wer Gelerntes nicht regelmäßig wiederholt, wird es höchstwahrscheinlich spätestens nach einem Monat wieder vergessen haben. Der daraus resultierende Tipp vom Lerncoach: Das Wiederholen ritualisieren, indem man kurze, aber verbindliche Zeiten am Tag mit dem Kind dafür einplant.

Die bewusst zugespitzte Klassifizierung von Lerntypen sorgte für viel von Selbsterkenntnis ausgelöste Erheiterung. Konflikte um das Lernen verstärken sich, wenn Kinder und Eltern zu gegensätzlichen Lerntypen gehören, wenn das Kind also eher kreativ-chaotisch veranlagt ist, während seine Eltern eher logisch-abstrakt vorgehen. Es gilt, gemeinsam herauszufinden, in welcher Atmosphäre das Kind am besten lernt und wie es sein Lernen immer selbstständiger organisieren kann.

 

Dr. Barbara Verwiebe