Nach ihren Theater-Besuchen im September und November ("Ganze Kerle" und "Klimawandel") begab sich der Deutsch-LK von Herrn van Randenborgh am Freitag, dem 25.1.2008, wieder in die `Komödie an der Steinstraße`, um diesmal die Komödie "Männerhort" von Kristof Magnusson anzusehen. Insgesamt 25 Schüler/Schülerinnen - noch weitere Schüler der Stufe 12 hatten sich angeschlossen !) - sowie zwei Mütter nebst Frau van Randenborgh sahen gute 2 Stunden, wie sich vier Männer auf der Flucht vor ihren shoppenden Frauen in ihren "Männerkeller" zurückziehen, um dort ihren Hobbies, Fußball gucken, Bierchen trinken, Pizza essen und Spaßkämpfe ausfechten nachzugehen, ohne sich von ihren dem Einkaufsmoloch unterliegenden Ehefrauen "genervt" zu fühlen. Überwiegt im ersten Teil noch das Komödiantische und `Mann` kann die das weibliche Geschlecht häufig karikierenden Aussagen noch augenzwinkernd begleiten, so wandelt sich das Szenario im zweiten Teil, weil die heile Männerwelt gehörig ins Wanken gerät und ersichtlich wird, dass die vier nicht ausschließlich vor ihren Frauen flüchten, sondern mehr vor ihren eigenen Lebenslügen. Während der sich vermeintlich als Callboy verdingende Erol gestehen muss, dass er die Gelegenheit wahrgenommen hat, um mit der Frau seines guten Freundes Lars geschlafen zu haben, muss auch dieser dieselbe Aktion zugestehen, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen, so dass das vermeintliche Kind Erols, das dessen Frau erwartet, eigentlich seines ist, der überdies zeugungsunfähig ist. Mario liebt seine Frau überhaupt nicht, empfindet aber etwas für Erols Frau, die aber eben verheiratet ist, und Helmut will sich und seinen Kumpels, aber auch seiner Frau nicht eingestehen, dass er schon seit Wochen arbeitslos ist und sie über beide Ohren verschuldet sind. Da der Männerhort sich so als Fluchtburg vor der eigenen Courage entpuppt, am Ende aber nichts mehr so ist wie zu Anfang, träumen Helmut und Mario am Ende davon, wie sie sich ihr Domizil so richtig stylisch ausbauen könnten, auf dass man für die Zukunft gerüstet wäre. Das Stück lebt ersichtlich von der das Menschlich-Allzumenschliche in der Geschlechterbeziehung aufdeckenden Ironie, die sichtlich und hörbar allen MOLTKE-Gästen viel Spaß machte, und so begab man sich nach gut zwei Stunden beschwingt und erheitert wieder auf den Weg in die Region des MOLTKE-Hortes.

Wolfgang van Randenborgh