„Wir werden diese Menschenrechtsverletzungen nicht hinnehmen“ erklärt der Wirtschaftsminister von Arabien vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Innerhalb des nächsten Jahres wird die Region die Welt an den Rand eines Atomkrieges treiben.
Natürlich ist der Wirtschaftsminister von Arabien nicht wirklich der Wirtschaftsminister von Arabien und die Vollversammlung der Vereinten Nationen ist nicht wirklich die Vollversammlung der Vereinten Nationen. Er ist Schüler eines Sozialwissenschaftskurs der Q2 und nimmt an der „Interaktiven Simulation Politik und internationale Sicherheit", kurz POL&IS, teil.
Vom 28. bis zum 30. Januar 2015 simulierten die Schüler/innen komplexe politische Strukturen und Vorgänge. Geleitet wurde die ganze Aktion von Bundeswehr-Jugendoffizieren, deren Arbeitgeber extra dafür in die Bundeswehrkaserne Winterberg geladen hatte.
Gruppen von je drei Personen übernahmen die Vertretung je einer von 12 Regionen der Welt. So mussten sie Lösungen auf die Probleme ihrer Region, zumeist mit aktuellem Bezug, finden.
Regierungschefs hatten die Aufgabe politische Lösungen zu finden und Verträge mit anderen Regionsoberhäuptern zu schließen. Wirtschaftsminister mussten ihr Land mit fehlenden Gütern versorgen, in dem sie diese an der Börse von anderen Regionen erstanden. Staatsminister leiteten Einsätze der Armeen der eigenen Region, die an einer Weltkarte visualisiert wurden und nach einem einer Mischung aus Risiko und Tabletop-Spielen anmutenden Prinzip durchgeführt wurden.
Dabei wurden sie stets beobachtet von den wachsamen Augen der Unabhängigen Nicht-Regierungs-Organisationen und der Presse, beide ebenfalls von Schülern vertreten.
Vermittelnd zwischen all diesen Parteien und besonders zwischen den einzelnen Regionen, trat das Generalkonsulat der UN auf. Diese Institution rief auch einmal im Simulationszyklus die bereits erwähnte UN-Generalversammlung ein, vor der jeder Staat, die NROs, die Presse und die Weltbank ein Statement abgeben mussten. Letztere führte die Börsenaufsicht. Und so erklärte Arabien im ersten Jahr der Simulation die Frauenrechte für das eigene Land, Japan schaffte den Walfang ab, ging über diese und andere Maßnahmen pleite und China stationierte, nach dem Atomwaffen nahezu aller Großmächte an der eigenen Grenze auftauchten, ihrerseits ein mit Atomsprengköpfen ausgestattetes Schiff vor New York. Man merkt: Eine gesamte Region zu führen ist nicht immer Leicht. Arabien trat aus der UN aus, nachdem die Presse dessen Regierungschef falsch zitierte und er für dieses Zitat von der internationalen Gemeinschaft gerügt wurde. Man merkt: Journalismus ist auch nicht immer leicht.
Abends, nach Stunden anstrengender geistiger Arbeit, ließen die, die sich noch fit genug fühlten, den Tag in einem nahe gelegenen Lokal ausklingen.
Als es am Freitag Nachmittag aus dem verschneiten Winterberg zurück in das regnerische Krefeld ging, reisten wir mit vielen neuen Erfahrungen aus der Welt der internationalen Politik zurück, die uns reale Politik anders betrachten lassen wird.
Im Namen der Weltpresse:
L.Eich
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