Wer wissen will, um welche Sprache es sich in dieser kryptischen Überschrift handelt, wendet sich am besten an unser linguistisches Multitalent PETER ZINGEL (Stufe 13).
Peter hat sich gleich mit vier Fremdsprachen ( Latein, Englisch, Spanisch und Niederländisch) am Mehrsprachenwettbewerb (EW3 ) des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen beteiligt – und am vergangenen Wochenende bei der Endrunde, die in diesem Jahr in Münster stattfand, drei Preise eingeheimst! Für seine Gesamtleistung im Wettbewerb, der sich über vier Runden erstreckte, erreichte er einen hervorragenden zweiten Platz; seine Leistungen in Latein wurden mit dem hochdotierten Sonderpreis der Elisabeth-Lebek-Stiftung Lebendiges Latein belohnt, und das Video über die Sehenswürdigkeiten Münsters, das er so ganz nebenbei mit seiner Arbeitsgruppe drehte, erhielt ebenfalls den ersten Preis und wurde bei der Preisverleihung mit großem Beifall bedacht.
Der Weg bis hin zu diesem großartigen Erfolg war lang: vor drei Jahren hatte Peter am EW2, dem Einzelwettbewerb der Sekundarstufe 1, teilgenommen, zunächst „nur" mit Latein und Englisch, denn zu dem Zeitpunkt sprach er noch gar nicht Spanisch. Dort wurde er Landessieger. Nach einem Auslandsjahr, das er in den USA verbrachte, meldete er sich zum Mehrsprachenwettbewerb der Oberstufe an. Unter den anspruchsvollen und vielseitigen Prüfungsaufgaben, die ihn dort erwarteten, gehörte es auch, die Struktur einer ihm völlig unbekannten und nicht schriftlich fixierten Sprache, nämlich der eines Stammes der australischen Ureinwohner, aus einem Korpus von Beispielsätzen zu erschließen und zu beschreiben. Unmöglich? Nein - Peter ist es gelungen, und zwar so gut, dass er zur alljährlichen Linguistikolympiade eingeladen wurde, die in diesem Jahr in Uppsala in Schweden stattfand! Eine einzigartige (und, wie Peter sagte, auch etwas eigentümliche) Erfahrung!
Aber zurück zum Wettbewerb: die letzte Hürde vor dem großen Finale bestand in einer Hausarbeit, die Peter mit seiner Arbeit über Babe Ruth, den legendären amerikanischen Baseballspieler, souverän meisterte. Und schließlich war es soweit: am letzten Wochenende maßen sich die 39 Finalisten - „die besten Finalisten aller Zeiten", so Bernhard Sicking, der Leiter des BWF – in Münster. (http://www.bildung-und-begabung.de/verein/pm/pm20101115_1.html)
In insgesamt 26 Wettbewerbssprachen galt es, sich in Einzel- und Gruppenprüfungen zu beweisen. Das Kernstück der Finalrunde war eine Podiumsdiskussion, in der jeweils vier Teilnehmer, die alle unterschiedliche Kombinationen von Sprachen einbrachten, auf außerordentlich hohem Niveau über ein vorgegebenes Thema diskutierten, in Peters Gruppe lautete es: „Aufwachsen in einer multikulturellen Gesellschaft: Last oder Privileg?"
Am Montag, dem 15.11. 2010 fand die Preisverleihung in Anwesenheit der nordrhein-westfälischen Schulministerin, Frau Sylvia Löhrmann, statt, die die Leistungen der Teilnehmer würdigte und unterstrich, wie wichtig es in unserer globalisierten Welt ist, sich durch das Erlernen von Fremdsprachen einen Zugang zu fernen Märkten zu verschaffen, aber auch und vor allem zu fremden Kulturen und zu den Herzen und der Denkweise der Menschen, die fremde Sprachen sprechen. Nicht die verliehenen Preise seien der wahre Gewinn, den es zu feiern gelte, sondern der Gewinn, der darin bestehe, dass man durch Sprache neue Welten erschließen könne und aus Fremden Freunde werden.
Zusammen mit Peter freuen wir uns über seinen großartigen Erfolg und gratulieren ihm aus vollem Herzen. Gleichzeitig bedanke ich mich bei allen Lehrern, die ihn auf seinem Weg ermuntert und unterstützt haben, allen voran Frau Froesa (Englisch), Herr Hofmann und Frau Dr. Verwiebe (Latein) und Frau Stein (Spanisch). (Für Peters Liebe zur niederländischen Sprache sind übrigens seine Eltern verantwortlich).
Eva Küster (Regionalbeauftragte für den BWF)