Enthusiasmus live

Am 9. November 2009 besuchte die 10c des Gymnasiums am Moltkeplatz ein Jazzkonzert und verließ dieses mit unerwartet viel Begeisterung. Veranstaltet vom Jazzclub Krefeld hatte im Glasfoyer des Krefelder Stadttheaters die Band Motif einen ausgesprochen gelungenen Liveauftritt. Nachdem sich die Gruppe der musikinteressierten Schüler und Schülerinnen beinahe vollzählig samt Lehrer vor dem Theater versammelt hatten, begann das Konzert auch schon gegen ca. 20.00 Uhr mit dem Lied „Funk“, angesagt vom Bassisten Ole Morten Vagan. Der Beginn des Songs ließ Unschlüssigkeit auf den Gesichtern einiger Schüler erscheinen, denn kaum einer war auf die eher experimentell klingenden Sounds vom vielmehr modernen Jazz gefasst. Doch der Wankelmut löste sich mehr und mehr bei den folgenden Titeln wie „Crocked Hour“ und „Something For The Ladies“, hauptsächlich vom Bass gespielt. Besondere Bewunderung rief das Schlagzeug-Solo hervor. Der Drummer spielte nicht nur mit variierender Lautstärke, Geschwindigkeit etc. sondern benutzte auch die verschiedensten Medien anstelle der Sticks. So erklangen zum Beispiel verschiedene Bündel Glocken auf der Snare-Drum „und er spielte sogar mit geschlossenen Augen“, warf Ira L. voller Begeisterung ins Gespräch. Auch in der Pause nach ca. einer Stunde geballter Kultur wurde die Bewunderung unverkennbar: Nach einem Ansturm auf die Kasse, wo auch CDs der Band zu erstehen waren, mühten sich zahlreiche Gäste, Autogramme der Musiker zu ergattern.

Im Anschluss an die mehrfachen Zugaben der Band hatte die gesamte Klasse die einmalige Chance, Fragen an die Band zu stellen. Trotz kleiner sprachlicher Hürden, die im Laufe der vereinzelten Gespräche überwunden wurden, liefen die Unterhaltungen überaus aufschlussreich für beide Seiten. Ole Morten Vagan erklärte, dass ungefähr 10% der Musik schriftlich vorgegeben sei. Auf die erstaunten Blicke erwiderte er nur „Improvisation“. Das vorgegebene Motiv bildet sozusagen das Skelett, was von den einzelnen Bandmitgliedern nach Gefühl, Lust und Laune erweitert, ergänzt und ausgeschmückt wird. Auf die Frage, wie sie auf den Bandnamen gestoßen seien, berichtete man uns wider Erwarten, sie haben es auf der Rückseite eines Buches gelesen. So einfach kann´s gehen. Eine der brennendsten Fragen war jedoch, wo sich die einzelnen Bandmitglieder kennengelernt haben. Dieses sensationelle Ereignis fand an keinem minder spannenden Ort statt als dem Konservatorium in Trondheim.

Aber das Fragenbombardement der Schüler wurde auch ohne Umschweife erwidert. Håkon Mjåset Johansen, Drummer, informierte sich im lockeren Smalltalk mit zwei Schülerinnen über Bildungssystem und Freizeitbeschäftigungen der deutschen Jugend. Im Endeffekt verlief der Besuch des Konzerts unerwartet reibungslos bzw. mit erstaunendem Erfolg.

Mehr von der Band könnt ihr unter http://www.myspace.com/motifmotif finden.

Alexandra Poplavska 10c


Montag, 09.11.2009 – Glasfoyer des Stadttheaters
Mit einer gleichermaßen furiosen wie interessanten Mischung aus verschiedenen Richtungen des Jazz konnten die vier aus Norwegen stammenden jungen Musiker der Band „Motif“ überzeugen. Auch wenn man sich zunächst von den Besuchern, die zuweilen eher desinteressiert wirkten,
täuschen lassen konnte, so war dann das Konzert alles andere als eine Enttäuschung: In aller Ruhe betraten die Musiker die Bühne, testete ihre Instrumente und stellten sich vor: Ole Morten Vågan am Kontrabass, Atle Nymo am Saxophon, Eivind Loning an der Trompete,
Håkon Mjåset Johansen am Schlagzeug sowie Håvard Wiik am Klavier.
Kaum zu spielen begonnen, reißen sie das Publikum mit, besonders Ole Vågan, der der kreative Kopf der Band ist und eine Leidenschaft für sein eigenes Schaffen vermittelt, die einen nur schwer unberührt lassen kann, sowie – oder gerade – Håkon Johansen, der vor allen Dingen mit einem unglaublich kraftvollen und innovativen Solo in der ersten Hälfte des Konzerts besticht. Es scheint fast, als würde er dem Instrument noch nie zuvor gehörte Töne entlocken, auf die Frage, wo er so wunderbar zu spielen gelernt hat, reagiert er überrascht und äußerst bescheiden. Alle Bandmitglieder, sagt er, haben am renommierten Trondheim Konservatorium studiert.
In der Pause kann man CD's der Band erwerben, die signiert werden. „Thank you so much for supporting us“, sagen Johansen und Loning lächelnd, als ich mir Autogramme auf meine just erworbene CD geben lasse.
Die zweite Hälfte ist ebenso gut, wenn nicht noch besser als die erste und endet mit tosendem Applaus aller Anwesenden. Dreimal kehren Motif auf die Bühne zurück und spielen Zugaben, danach ist es uns als Schulklasse vorbehalten, uns noch ein wenig mit ihnen zu unterhalten,
natürlich auf Englisch, welches alle fünf nahezu perfekt beherrschen. Dabei erfahren wir allerlei interessante Dinge, zum Beispiel zur Namensgebung:  Motif“ stammt vom Klappentext eines Buches. Auch über Inspiration sprechen wir mit den Musikern, zu ihren Vorbildern zählen unter anderem Jazzgrößen wie Miles Davis. Zusammengefasst lässt sich über diesen sehr gelungenen Abend durchweg nur positives sagen und es bleibt nur zu hoffen, dass Motif auch im nächsten Jahr wieder in Deutschland auftreten werden. Ein großes Dankeschön geht auch noch an Herrn Bonsmann, dessen Idee der Besuch des Konzerts war und an Herrn Rademacher.

Jenny Wolff 10c

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