Der Chempark ist in seiner Gesamtheit in zwei Teile geteilt, von denen einer zu Köln, der andere zu Leverkusen gehört. Auf einer Fläche von ca. 480 ha finden sich zahlreiche Betriebe längs des Rheines, die tagtäglich unterschiedliche Chemikalien produzieren.
Am Dienstag, den 31. Mai 2022, nahm die Klasse 9a gemeinsam mit ihrer Chemie-Lehrerin Frau Jochims am Lanxess-Labortag in der TH Köln im Chempark in Leverkusen teil. Die Klasse wurde von einem Bus, der von Lanxess zur Verfügung gestellt wurde, zum Schülerlabor gebracht.
Dort wurden zum Beispiel Experimente zu Säuren und Basen, welche zuvor im Unterricht behandelt worden waren, vorbereitet und von den Schülern durchgeführt. So wurde zum Beispiel der ph-Wert verschiedener Säuren und Laugen mithilfe von Rotkohlsaft als Indikator bestimmt. Später wurde bei einem Titrationsverfahren die Konzentration einer Natronlauge herausgefunden, indem man eine Säure als Maßlösung dosiert hinzugab.
Bei der anschließenden Fahrt über das Chempark-Gelände zeigte die Besucherbetreuerin einige der ca. 200 Betriebe, die dort ansässig sind. In Leverkusen werden 5000 Chemikalien hergestellt. Die Betreibergesellschaft Currenta sorge dabei für die Infrastruktur, zum Beispiel für die Energieversorgung und Analytik. Zu den besichtigten Chempark-Partnern gehörten beispielsweise die Einrichtungen von Saltigo, einer Tochtergesellschaft von Lanxess, welche unter anderem Wirkstoffe für Medikamente und Feinchemikalien herstellt, sowie von Blankophor, Hersteller von Weißtönern.
Auch wurde uns die Außenfassade des Gebäudes R17 gezeigt, in der sich eine Chlorfabrik befindet. Laut der Betreuerin habe diese einen immensen Strombedarf einer 90.000-Einwohner-Stadt. Chlor sei aber ein essentieller Bestandteil vieler chemischer Reaktionen und deshalb unverzichtbar.
Trotz der vielen Unternehmen, die sich bereits in Leverkusen befinden, gebe es immer noch Freiflächen für neue Chempark-Partner. Außerdem wurde der Klasse die offene Bauweise der neueren Gebäude erklärt, welche im Notfall Druckwellen bei Explosionen besser entweichen lässt. Jedoch durften Fotos von der beeindruckenden Architektur oder den riesigen Betrieben des Chempark-Geländes aus Sicherheitsgründen nicht geschossen werden.
Nach einer kurzen Mittagspause, bei der Lunchpakete spendiert wurden, besuchte der Studiendekan Professor Dr. Dirk Burdinski von der TH Köln die Schülerinnen und Schüler der 9a und stellte ihnen Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten vor. Auch einige berufliche Perspektiven bei Lanxess wurden danach präsentiert. Später fuhr die Klasse mit demselben Bus zurück zur Schule.
Am Vortag hatte eine Auswahl interessierter Schülerinnen und Schüler aus der 9. Klasse, der EF sowie aus dem Grundkurs der Q1 zusammen mit Frau Köntges und Herrn Pchalek ebenfalls das Labor besucht und spannende Experimente zur Redoxreaktion durchgeführt, wie z.B. den Silberspiegel oder das Chamäleon der Chemie.
Die Klasse 9a zeigte sich im Ganzen begeistert von dem Ausflug und den verschiedenen chemischen Versuchen. Manche würden sogar einen Beruf im Bereich der chemischen Industrie in Erwägung ziehen. Ein guter Anreiz dafür wäre, erfahren zu können, was sich Interessantes und Spannendes noch hinter der besichtigten Fassade befindet.
Matthias Trinh (9a) (Moltke-Redaktion)