Wo liegt Afrika? Eine Frage, die die meisten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Moltkeplatz ohne Zögern beantworten konnten. Doch wie sieht es mit Tansania aus? Dieses Land, das sich an der Ostküste Afrikas befindet, ist vielen Schülerinnen und Schülern unbekannt. Doch am Mittwoch, den 22. März 2023, bekam die 6. Klasse in der Aula des Gymnasiums die Gelegenheit, Tansania und das Kinderdorf Mbigili kennenzulernen. Eine Veranstaltung, die nicht nur das Bewusstsein für globale Probleme schärfte, sondern auch einen Einblick in eine andere Kultur und Lebensweise gab.
Das „Amani Children‘s Home Mbigili“ ist ein Hilfsprojekt in Tansania, das sich zum Ziel gesetzt hat, Waisenkindern und benachteiligten Kindern in der Region ein sicheres Zuhause zu geben und ihnen Bildungsmöglichkeiten zu bieten. Das Projekt wurde vor mehr als 10 Jahren von der bereits verstorbenen Ursula Lettgen ins Leben gerufen und hat inzwischen bereits vielen Kindern geholfen, eine bessere Zukunft zu gestalten.
Das Projekt wurde vorgestellt von Marie Biermann und Barbara Gockel-Wronski, zwei Vertreterinnen des Kinderdorfprojektes Mbigili. Marie Biermann, die ein Jahr lang als Freiwillige im Kinderdorf gearbeitet hat, erzählte von den Besonderheiten des Lebens dort. Mehrere Kinder leben in einem Haus mit mehreren Ziehmüttern bzw. Erzieherinnen. Unsere Schülerinnen und Schüler erhielten auch einen Einblick in die unterschiedlichen Aktivitäten im Dorf, wie zum Beispiel Fußball oder Gemüseanbau, die durch Spenden finanziert werden. Außerdem wurde das Projekt "Home Based Care" vorgestellt, das auch Familien außerhalb des Dorfes unterstützt, beispielsweise bei der Versorgung und beim Schulgeld. Insgesamt werden etwa 80 Kinder im Dorf und 80 außerhalb durch das Projekt betreut.
Im Anschluss fragte Frau Biermann die Schülerinnen und Schüler, was jedes Kind auf der Welt für ein glückliches Leben braucht. Hierbei nannten die Schülerinnen und Schüler: ein Zuhause, Familie und Freunde, Bildung, Unterhaltung, Nahrung und Frieden.
Barbara Gockel-Wronski, die seit 20 Jahren für das Projekt arbeitet, erklärte, wie die Kinder ins Dorf kommen. Es sind meist Kinder aus ärmsten Familien, Kinder, deren Eltern gestorben sind (zum Beispiel an AIDS) oder misshandelte Kinder. „Das Kinderdorf ist ihr neues Zuhause“, sagte Frau Gockel-Wronski. Wenn die Kinder alt genug sind, ziehen sie aus, aber nach Abschluss der Schule wird auch eine Berufsausbildung angeboten.
Zum Abschluss wurde dem Publikum ein selbst erstellter Film des Projekts gezeigt, der alle wichtigen Tätigkeiten zusammenfasste. Die Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt von dem Engagement der beiden Frauen und der Bedeutung des Projekts für die Kinder in Tansania.
Das Gymnasium am Moltkeplatz spendet einen Teil des Geldes aus dem Sponsorenlauf an das Kinderdorf Mbigili, um somit einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Kinder zu leisten. Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, kann sich auf der Website des Kinderdorfs Mbigili informieren: www.mbigili.de
Matthias Trinh (EF, Moltke-Redaktion)
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