Am 30. März 2017 startete unsere spannende Reise nach China. Aufgeregt und gespannt trafen wir uns, - 22 Schüler aus verschiedenen Krefelder Schulen (darunter vier Schülerinnen und Schüler vom Moltke), unsere Chinesischlehrerin Frau Yang, Frau Kamp und Herr Dr. Rademacher -, abends am Düsseldorfer Flughafen. Bereits Ende Januar durften wir unsere chinesischen Austauschschüler innerhalb einer Woche bei ihrem Besuch in Krefeld kennenlernen. Diese Zeit schweißte uns zusammen, daher war die Freude beim Wiedersehen in China umso größer. Am Flughafen in Shanghai angekommen fuhren wir mit dem Bus zweieinhalb Stunden nach Hangzhou, bis wir unsere chinesischen Freunde wieder in die Arme schließen und unsere neuen Familien begrüßen konnten.
Am nächsten Tag standen die Besichtigung des alten Schulkomplexes, sowie ein Empfang bei der Schulleiterin auf dem Plan. Wir waren sehr beeindruckt von der Größe der Xuejun Highschool mit ihren rund 3000 Schülerinnen und Schülern. Die nächsten drei Tage verbrachten wir in unseren Gastfamilien, da in China zu dieser Zeit das Totenfest gefeiert wird und daher schulfrei war. In dieser Zeit fuhren wie in die Innenstadt von Hangzhou, zum Westsee oder trafen Freunde oder Verwandte der Familien. Einige von uns hatten sogar das Glück und trafen sich gemeinsam mit ihren Gastschülern und anderen Austauschschülern zum ktv, - auch als Karaokebar bekannt. Nach den drei Tagen mit den Gastfamilien waren dennoch alle froh die restliche Gruppe wiederzusehen. Am Mittwoch fuhren wir Deutschen dann zusammen in die Zhejiang Universität, eine der größten Universitäten Chinas. Dort unterhielten wir uns mit chinesischen Germanistikstudenten, die uns mit ihrem fließenden Deutsch beeindruckten. Anschließend besuchten wir den neuen Schulkomplex unserer Gastschule. Dieser war ebenfalls sehr groß und begeisterte uns besonders aufgrund der technischen Ausstattung. So gab es z.B. ein eigenes, kleines Fernsehstudio mit Greenscreen, einen Computerraum mit 3D Bildschirmen und sogar mehrere Virtual-Reality-Brillen. Am darauffolgenden Tag durften wir unsere Gastschüler in ihren Unterricht begleiten. Wir wurden mit großem Applaus und Begeisterung von unseren neuen Mitschülern empfangen. Für uns alle war jedoch die Pause, die in China darin besteht, nach Klassen sortiert Runden 20 Minuten um den Sportplatz zu laufen, befremdlich. Ein Teil unserer Gruppe war jedoch mutig genug, um mitzulaufen. Dennoch waren sich nachher alle einig, diese Gewohnheit nicht in Deutschland nachzumachen. Nachmittags besichtigten wir die "Hefgang", eine Straße, die im Stil der Nansun-Dynastie (1127-1279) nachgebaut ist. Freitag ging es noch einmal gemeinsam zum Wahrzeichen der Stadt, den Westsee. Anschließend veranstalteten wir die Abschlussfeier, bei der wir alle zusammen Karneval feierten. Am nächsten Morgen war es schon wieder Zeit sich zu verabschieden. Pünktlich um acht Uhr morgens fuhren wie zum nächsten Ziel unserer Reise - nach Shanghai. Der Abschied fiel zwar schwer, dennoch freuten wir uns auf die anschließende Rundreise.
In Shanghai angekommen durften wir zunächst unsere Hotelzimmer beziehen, bevor wir uns mit unserem Reiseführer, Herrn Ding, aufmachten, um den Yu-Garten zu besichtigen. Anschließend besuchten wir die Altstadt, spazierten am „Bund“ entlang und machten abends eine Schifffahrt auf dem Yangtze. Am zweiten und letzten Tag in Shanghai besichtigten wir einen Tempel und den Shanghai Tower, welcher ca. 630 m hoch ist, uns aber aufgrund des schlechten Wetters keinen guten Ausblick bot, sowie das Museum für Stadtplanung. Das Highlight des Tages war der Shoppingtrip zu einem Markt, der auffällig günstige „Marken“-klamotten zu bieten hatte. Abends gingen wir dann mit gepackten Koffern zum Bahnhof, von dem wir ca. elf Stunden mit dem Nachtzug zum nächsten Ziel, Peking, fuhren.
Am ersten Tag in der Hauptstadt besichtigten wir den Himmelstempel, sowie den Sommerpalast. Abends ging es in ein chinesisches Restaurant. Dieses Mal waren alle froh das Abendessen vor dem letzten Programmpunkt gehabt zu haben. Denn dieses Mal stand ein Besuch auf einer typisch chinesischen Essensstraße an. Zu essen hat sich hier allerdings keiner etwas geholt. Im Angebot waren halb lebendige Skorpione, frittierte Spinnen, Tentakeln und vieles mehr, das jetzt an dieser Stelle lieber unerwähnt bleibt. An unserem vorletzten Tag stand das Highlight der ganzen Reise an. Früh morgens fuhren wir los, um die Große (eigentlich lange) Mauer, wie es im Chinesischen heißt, zu besichtigen. Nach einer langen Fotosession und einer doch sehr anstrengenden Begehung der Mauer, fuhren wir mit unserer Reiseführerin Lilly zu den Ming-Gräbern und der Allee der Tiere. Abends machten wir noch einen schnellen Abstecher ins Olympische Dorf, gingen gemeinsam essen und fuhren zurück ins Hotel. An unserem letzten Tag in China besuchten wir den Tiananmen-Platz und die Verbotene Stadt. Außerdem machten wir eine Rikschafahrt und besichtigten die alten Beijinger Gassen. Nach dem Mittagessen konnten wir nochmal all unser restliches Geld in einem Shoppingcenter ausgeben, wo wir um jeden Yuan handelten. Zum Abendessen gab es passenderweise Pekingente, die alle mittlerweile selbstverständlich mit Stäbchen aßen. Am nächsten Morgen hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Mit gepackten Koffern traten wir den Rückflug an. Und obwohl wir fast unseren Anschlussflug verpassten, kamen wir alle gesund und vollzählig in Düsseldorf an, wo wir endlich wieder unsere Familien in den Arm schließen konnten. Das bei unserer Reise (fast) alles so glatt verlief, haben wir natürlich unseren Begleitern und Organisatoren, Frau Yang, Frau Kamp und Herrn Dr. Rademacher zu verdanken, die in diesen zwei Wochen alle möglichen Problemchen von Kopfschmerzen bis hin zu vergessenem Reisepass erfolgreich lösten, sodass es für uns alle eine einmalige und unvergessliche Reise war. Danke!
Cara Struckmann, EF