Schüleraustausch in Pandemie-Zeiten? Unmöglich! Oder doch nicht? Dass man auch unter widrigsten Umständen vieles realisieren kann, wenn man es unbedingt will, haben Livia aus Reims und Lilith aus Krefeld bewiesen. Am Ende von Livias zweimonatigem Aufenthalt berichten beide begeistert über ihre gemeinsame Zeit. Livia lernt seit zwei Jahren Deutsch; an ihrer Schule hat die deutsche Sprache einen hohen Stellenwert und viele Schüler beteiligen sich, so wie sie, am Austauschprogramm „Brigitte Sauzay“ oder entscheiden sich am Ende ihrer Schullaufbahn für ein „abi-bac“, für ein Abitur, das in beiden Ländern anerkannt wird. Auch mit Online-und Wechselunterricht hat Livia während ihrer Zeit am Moltke doch einen guten Einblick in den deutschen Schulalltag gewinnen können. Sie hat festgestellt, dass insgesamt mehr Wert auf die aktive Mitarbeit im Unterricht und besonders im Fremdsprachenunterricht auf freies Sprechen der Schüler gelegt wird. Gut gefällt ihr auch, dass der Klassenverband über lange Jahre zusammenbleibt; in ihrer Schule wechselt die Klassengemeinschaft jedes Schuljahr. Trotz der Einschränkungen durch Corona hat sie ihre Zeit bei uns gut nutzen können, hat Outdoor-Sport mit Lilith und ihren Freundinnen, Spaziergänge in Krefeld und Umgebung gemacht, die Burg Linn immerhin von außen bewundern können und Freiburg im Schnee erlebt. Lilith und sie haben mit dem Cellospiel ein gemeinsames Hobby und zu zweit online Cello-Unterricht gehabt. So konnten sie, statt wie viele andere Musiker aktuell nur isoliert allein zu Hause zu üben, häufig live und analog als Duo musizieren. Insgesamt hat Livia nicht nur große Fortschritte in Deutsch gemacht (auch dank der Songs von Winzent Weiss), sondern sich auch in ihrer Gastfamilie sehr wohl gefühlt – Heimweh gab es nicht. Und so überwiegt trotz des Abschiedsschmerzes bei den beiden Mädchen nun die Vorfreude – der zweite Teil des Austauschprogramms, Liliths Aufenthalt in Reims steht ja noch an, auch wenn er wegen Corona in die zweiten Jahreshälfte verschoben werden muss. Und daher heißt es am Ende der zwei Monate „A plus. Livia“ – „Bis bald!“
Jutta Dederichs (Fachschaft Französisch)